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Öffentliche Probe im Kurpark
Der Ahnser Spielmannszug probte im Kurpark
Spanische Klänge mit neuen Konzertflöten
BAD EILSEN. Es ist selten geworden, dass es im Kurpark Konzerte gibt. Die goldenen Jahre, in denen der Kurort den Ruf eines Weltbades hatte und über ein eigenes Orchester verfügte, sind längst Geschichte. Ein solches Angebot wäre heute weder für die Gemeinde noch für die vom Land Niedersachsen geschaffenen Einrichtungen finanzierbar. Wider Erwarten ertönte jetzt wieder einmal aus der Konzertmuschel Livemusik.
Dargeboten wurde sie vom Spielmannszug des TSV Ahnsen. Er hatte zu einer kostenlosen öffentlichen Konzertprobe eingeladen. Dieses Ensemble besteht bereits seit 1952 und hat in seiner Geschichte eine Reihe von Titeln erworben. Dazu gehört unter anderem die Landesmeisterschaft. Bekannt ist der Musikzug vornehmlich durch seine Teilnahme an Festumzügen und zum Beispiel durch seine Mitwirkung beim Großen Zapfenstreich im Bückeburger Schlosshof. Natürlich macht der demografische Wandel auch nicht vor dem Spielmannszug halt, der ein fester Bestandteil des TSV Ahnsen ist. Der Zulauf von jungen Nachwuchsmusikern zu den heimischen Musikzügen hat deutlich nachgelassen. Die Ahnser versuchen, dieser Entwicklung gegenzusteuern durch eine Erweiterung ihres Repertoires und durch zusätzliche neue Musikinstrumente. Dazu gehören die deutlich größeren Klappenflöten, die ein umfangreicheres Klangvolumen ermöglichen. In der Vergangenheit beschäftigte man sich vermehrt mit diesen Neuanschaffungen und nutzte diese Instrumente, um in neue musikalische Bereiche vorzudringen. Eine Kostprobe davon gab es im ersten Teil des Konzertes im Kurpark. Dargeboten wurden unter anderem mehrere spanische Kompositionen, „Arrival“ von Abba mit der Solistin Birgit Lindemeier, und sogar die schottische „Nationalhymne“ der dortigen Dudelsackspieler, die den Titel „Highland Cathedral“ trägt. Als Solistin überzeugte hier Sonja Kappe. Besonders beliebt ist beim Ahnser Spielmannszug die „Amboss-Polka“, die mithilfe der Klappenflöten noch eindrucksvoller klingt.
Nach der Pause kamen wieder die üblichen Piccoloflöten zum Einsatz, damit spielte das Ensemble vornehmlich bekannte Marschmelodien. Dazu gehörten der immer wieder beeindruckende „Fliegermarsch“, der „Mars der Medici“, und sicherlich zur Freude der Zuhörer wurde auch noch der Schneewalzer gespielt. Das Publikum zeigte sich sehr dankbar für dieses gelungene musikalische Angebot.
„Natürlich müssen wir bei den neuen Kompositionen mit den Klappenflöten noch einige zusätzliche Übungseinheiten einlegen“, erklärte der Spielmannszug-Leiter Dieter Gutzeit, der diese Funktion übrigens bereits seit 40 Jahren innehat. In der nächsten Zeit wird sich das Ensemble unter anderem auf ein Weihnachtskonzert vorbereiten.
Mit freundlicher Genehmigung: Schaumburger Zeitung, Schaumburg-Lippische Landeszeitung